Saiten - Arten, Auswahl, Handhabung (Stimmen)

Begonnen von UkeDude, 05. Okt 2007, 13:03:38

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UkeDude

MellonCollie hat im alten Forum eine FAQ über Saiten gemacht. Hier mal ein Versuch das ins neue Forum zu Retten. Sieht zwar nicht so toll aus wie als HTML. Es ist aber zu gut um es im alten Forum versauern zu lassen. So, jetzt gehts los:


Anmerkung
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich habe mich bemüht, zu diesem Thema zusammenzutragen, was diesseits meines Wissenshorizonts liegt, aber dennoch ist nicht auszuschließen, dass Ergänzungen oder Korrekturen nötig sein werden. Sollte jemand selbst etwas beizutragen oder auch nur etwas zu kritisieren haben, so möge er sich frei fühlen, dies mitzuteilen. Ich würde mich sehr über eure Mithilfe freuen!



1. Einführung
2. So viele Saiten...
2.1 Was für Arten von Saiten gibt es?
2.2 Kann ich auf jede Ukulele Stahlsaiten aufziehen?
2.3 Wie wirkt sich die Saitenstärke aus?
3. Die Qual der Wahl
3.1 Wann sollte ich die Saiten wechseln?
3.2 Wie finde ich die richtigen Saiten für mich?
3.3 Wo bekomme ich (gute) Ukulelensaiten?
4. Die Handhabung
4.1 Wie ziehe ich Saiten richtig auf?
4.2 Wie stimme ich meine Ukulele?
4.3 Die Saiten sind nicht stimmstabil! Was soll ich tun?
5. Rezensionen




1. Einführung

(kommt noch)


2. So viele Saiten...
2.1 Was für Arten von Saiten gibt es?


Darmsaiten
Darm, heutzutage meist der von Schafen, ist das zweifellos älteste Material zur Saitenherstellung. Er wird in einem recht komplizierten Prozess zur Saiten verarbeitet, denen ein zarter, warmer Klang, sehr hohe Elastizität und angenehme Bespielbarkeit nachgesagt werden. Ihre Nachteile jedoch sind die Tendenz zum Ausfasern bei Feuchtigkeit, sowie eine zumeist kürzere Lebenserwartung, als sie synthetische Saiten haben. Jene haben die Darmsaiten mittlerweile ohnehin fast gänzlich abgelöst.
Der durchschnittliche Ukulelenspieler wird heutzutage vermutlich eher nicht mehr in Kontakt mit echten Darmsaiten kommen, doch hier seien sie der Vollständigkeit halber und als Urahn heutiger synthetischer Saitengenerationen aufgeführt.
Herstellerbeispiele: keines bekannt

Nylon
Genau wie die drei unteren Saiten einer Konzertgitarre, sind auch die wohl meisten Ukulelensaiten aus massivem Nylon. Im Klang unterscheiden sie sich nicht allzu stark von Darmsaiten: weich, klar, gleichmäßig.
Herstellerbeispiele: D'Addario, GHS

Carbon
Saiten aus Polyvinylidenfluorid (auch Carbon-Saiten genannt) haben verglichen mit Nylonsaiten eine höhere Dichte und sind daher bei gleicher Tonhöhe dünner, sprechen dadurch leichter an.
Ihr Klang ist tendenziell etwas brillanter, höhenreicher als der ihrer Mitstreiter aus Nylon, zudem sind sie etwas stimmstabiler.
Herstellerbeispiele: Worth Strings

Nylgut
Die italienische Firma Aquila hat ,,die ersten synthetischen Darmsaite der Welt" entwickelt und als ,,Nylgut" patentieren lassen. Ihr Ziel: Die besten Eigenschaften von Darm- und Nylonsaiten zu vereinen.
Was die Elastizität, aber auch die Klangeigenschaften angeht, sind Nylgut-Saiten ihren Verwandten aus echtem Darm tatsächlich verblüffend ähnlich, sie klingen und halten jedoch länger und kosten etwa die Hälfte.
Hersteller: Aquila

Stahlsaiten
Auf der Ukulele sind Saiten aus Stahl nicht allzu häufig anzutreffen, dennoch sollen sie hier nicht vernachlässigt werden.
Sie haben, wie zu erwarten, einen kühleren, metallischen Klang, der in starkem Kontrast zu den weichen, warmen Tönen der Synthetiksaiten steht. Die höhere Zugkraft der Saiten bei geringerem Durchmesser hat zur Folge, dass das Bespielen von Stahlsaiten mehr Kraft und robustere Fingerkuppen erfordert.
Herstellerbeispiel: Lezner

2.2 Kann ich auf jede Ukulele Stahlsaiten aufziehen?

ACHTUNG! Wer, ob nun aus einer Vorliebe oder nur Experimentierfreude heraus, Stahlsaiten auf sein Instrument aufziehen möchte, sei gewarnt: Ukulelen sind in der Regel für die wesentlich höhere Zugkraft von Stahlsaiten nicht ausgelegt. Im schlimmsten Fall könnten ernsthafte Schäden entstehen, auch wenn diese mit bloßem Auge nicht erkennbar sein mögen.


2.3 Wie wirkt sich die Saitenstärke aus?

Neben dem Material ist auch die Stärke ein weiteres Klangkriterium einer jeden Saite.
Die meisten Saiten werden in drei verschiedenen Stärken angeboten:
weich/light, mittel/medium oder stark/heavy

Prinzipiell gilt, dass stärkere Saiten mit höherer Spannung den entsprechend lauteren, höhenreicheren Ton produzieren, während die dünneren zwar länger schwingen und dadurch lang nachklingen, dafür aber weniger Energie an Steg und Decke weitergeben, deshalb leiser sind. Die weichere Saite hingegen mag sich dafür allerdings auch leichter, da mit geringerem Kraftaufwand bespielen lassen. Es gilt also, einen Kompromiss zwischen Klang und Komfort zu finden.
Als weiterer Faktor kommt hinzu, dass auch nicht jede Saitenstärke für jedes Instrument geeignet ist. Ist die resultierende Spannung zu hoch, kann sich der zu starke Druck auf die Decke negativ auf den Klang und die Reinheit des Instruments auswirken.



3. Die Qual der Wahl
3.1 Wann sollte ich die Saiten wechseln?


Die meisten günstigeren Ukulelen sind ab Werk mit nicht allzu hochwertigen Saiten ausgestattet. Möchte man mehr aus dem Instrument herausholen, empfiehlt sich hier also meistens ein baldiger Wechsel, am besten kauft man sich zur Ukulele direkt einen frischen Saitensatz dazu.

Ansonsten sollte man dann neue Saiten aufziehen, wenn die alten Verschleißspuren aufweisen, seien diese nun sichtbarer oder nur klanglicher Natur. Wenn die Saiten ,,abgegriffen" sind, etwa leichte Kerbe, dort, wo sie auf den Bundstäbchen lagen oder mit Fingernagel oder Plektrum angespielt wurden, aber auch, wenn der Klang dumpfer wird und an Brillanz verliert, wird ein Wechsel nicht schaden. Für Notfälle ist es sinnvoll, immer einen Zweitsatz parat zu haben. Einige Hersteller bieten in weiser Voraussicht direkt Doppelsätze an.



3.2 Wie finde ich die richtigen Saiten für mich?

Eine heikle Frage. Pauschal ließe sich höchstens beantworten, welche Saiten qualitativ verhältnismäßig gut abschneiden – doch die letztendliche Wahl sollte und wird vermutlich auf einer Reihe von Selbstversuchen basieren. Ein paar mögliche Auswahlkriterien, Fragen, die man sich stellen könnte, sind jedenfalls:
- habe ich Probleme beim Greifen? Schmerzen linke Hand oder Finger, fällt es schwer, sauber zu greifen? (dünnere Saiten greifen sich leichter als dicke; Nylon ist potenziell weicher als Carbon, Nylgut oder Stahl);
- habe ich Probleme beim Zupfen/Anschlagen? Bleibe ich an den Saiten hängen? (weichere o. elastischere Saiten sind beim Spielen nachgiebiger, schonen die Fingernägel)
- gefällt mir der Klang? (Carbon ist in den höheren Lagen lauter und brillianter als etwa Nylgut)
- passen sie zu meinen Spielgewohnheiten? (Empfindlichkeit und Sustain für Sliding, Elastizität für Bending, usw.)
- ästhetische Gesichtspunkte? Es gibt schwarze, braune, weiße, klare, bunte Saiten...

Einige Ukulelenspieler gehen besonders weit darin, das Saiten-Setting ihrer Ukulele an ihre Spielgewohnheiten anzupassen, ergänzen ihren Satz durch Einwechseln von Gitarrensaiten, setzen ihn aus Saiten verschiedener Hersteller zusammen o.ä.



3.3 Wo bekomme ich (gute) Ukulelensaiten?


In Geschäften:
Manchmal lohnt es sich, im lokalen Musikgeschäft einmal nach der Auswahl an Ukulelensaiten zu fragen, mit großem Umfang ist jedoch nicht zu rechnen. Falls jemand in seinem Wohnort oder irgendwo eine Ukulelensaitenoase aufgetan hat, kann er es aber gerne melden!

Im Internet:

EDIT Sept. 2009: Links wurden entfernt weil sie nicht gepflegt werden können und weil wir auf Dauer keine Aktualität und Vollständigkeit garantieren können. Bitte die Suche im Forum benutzen oder einfach jemanden Fragen der sich damit auskennt.




4. Die Handhabung
4.1 Wie ziehe ich die Saiten richtig auf?


Das Aufziehen neuer Saiten auf die Ukulele ist eigentlich ein einfacher Vorgang. Ein paar gezielte Handgriffe, und das Instrument ist neu bespannt. Am Anfang mag das etwas länger dauern, doch mit ein wenig Routine wird es gewiss flott von der Hand gehen.

a) Vorbereitung
Am besten legt man sich von vornherein die Dinge, die man brauchen wird, zurecht:
- die Ukulele, selbstverständlich
- die Saiten, für die man sich entschieden hat
- einen Schraubenzieher (wird man brauchen, wenn die Ukulele gerade Mechaniken hat)
- einen Seitenschneider zum Abknipsen der Enden

b) das Ablösen der alten Saiten
Es steht einem frei, ob man eine Saite nach der nächsten wechselt oder alle mit einem Mal entfernt, um dann die neuen in einem Zug aufzuziehen. Die strikte Trennung ist hier nur zur Wahrung der Übersicht im Ablauf vorgenommen.

Erster Schritt ist nun jedenfalls, die Saite zu lockern. Hat die Ukulele gewinkelte Mechaniken, so reicht es, zu drehen und zu drehen, bis die Saitenspannung merklich nachlässt. Sind die Mechaniken gerade, ist empfehlenswert, zuvor mit dem Schraubenzieher zu Werke zu gehen und das kleine fixierende Schräubchen etwas zu lockern.
Locker genug ist die Saite, wenn sich der gekringelte Rest problemlos oben aus dem Wirbel entfernen lässt. Dazu muss sie noch nicht komplett abgewickelt sein. Am anderen Ende kann man, je nach Ukulelenmodell, die Saite entweder einfach herausziehen, oder man hat vorher noch einen Knoten zu lösen.

Hat man alle Saiten abgelöst, ist dies der ideale Zeitpunkt, um die Ukulele einmal wieder gründlich zu entstauben.

c) das Aufziehen
Nun wird die neue Saite in Angriff genommen. Sie wird zuerst wieder an der Brücke befestigt, dann durch den Wirbel gezogen und dann gespannt.

Für die Befestigung an der Brücke gibt es wieder zwei Varianten:
Bei einer einfachen Ukulelenbrücke wird das untere Saitenende mit einem so genannten ,Achterknoten' versehen, wie er hier auf Abb. 1 zu erkennen ist, der dann wie ein Widerhaken in einer der Spalten sitzt. Dieser Knoten braucht zunächst nur locker zu halten, denn er zieht sich von selbst fest, wenn die Saite gespannt wird.




Die andere Variante ist wie bei einer klassischen Gitarre. Die Saite wird durch ein kleines Loch in der Brücke gefädelt und ein gutes Stück durchgezogen, lang genug, dass es für einen Knoten (Abb. 2) reicht. Für den Knoten wird das Ende wie eine Schlinge um die restliche Saite gelegt und dann noch etwa zweimal durch die entstandene Schlaufe gezogen. Auch dieser Knoten zieht sich beim Spannen der Saite richtig fest.


Auch am oberen Ende wird jetzt gefädelt: Die Saite wird hier durch das Loch im Wirbel gefädelt, allerdings ist hier in der Regel kein Knoten nötig.
Damit sich beim Festziehen nicht zu viele Wicklungen bilden (Abb. 3), wird die Saite schon so weit durchgezogen, dass sie einigermaßen gerade liegt. Tut sie das, kann man damit beginnen, sie durch Drehen am Wirbel festzuziehen.






Hierbei ist auf die Richtung zu achten: bei geraden Mechaniken werden die Wirbel der 3. und 4. Saite im Uhrzeigersinn, die der 1. und 2. Saite gegen den Uhrzeigersinn gedreht, bei gewinkelten Mechaniken ist es genau andersherum. Orientieren kann man sich dabei gern an Abb. 4: richtig angezogen liegen die Saiten von innen an den Wirbeln an.


Während des Festziehens sollte man immer mal wieder an der Saite zupfen, denn sobald sie richtig klingt, ist es genug, sodass man zur ,Feinjustierung' übergehen kann. Die Saite ist bereit, um gestimmt zu werden.
Hat man beim Lösen der alten Saiten bereits den Schraubenzieher eingesetzt, so sollte man auch jetzt wieder dazu greifen, um die Schrauben entsprechend wieder fester anzuziehen. Wichtig ist dabei jedoch eine gefühlvolle Vorgehensweise.

d) Nachbereitung
Wenn dann schließlich alle diese Hürden genommen sind und die neuen Saiten richtig sitzen, kommt noch der Seitenschneider zum Einsatz, um alle weit überstehenden Saitenenden zu stutzen. An den Wirbeln jedoch ist es ratsam, noch ein paar Millimeter stehen zu lassen, falls man diese Saite eines Tages neu aufziehen möchte.

Der letzte wichtige Punkt ist dann natürlich, die neuen Saiten auch ordentlich bespielbar zu machen.
Und dabei wird sich mancher Neuling die Frage stellen.


4.2 Wie stimme ich meine Ukulele richtig?

Eine Ukulele stimmt man eigentlich immer gleich, und dennoch gibt es unterschiedliche Methoden, aus denen man sich, je nach Gehör, Budget und was auch immer, eine für sich passende auswählen kann.

a) Stimmen nach Gehör
Alles, was man zum Stimmen nach Gehör braucht, sind zwei Ohren und ein sauberer Ton, wahlweise ein A.
Das A bekommt man für etwa 4€ im Musikgeschäft in Form einer Stimmgabel oder von einem beliebigen anderen korrekt gestimmten Instrument. Die Ohren hat man vermutlich ohnehin schon.

Je nachdem, für welche Stimmung seiner Ukulele man sich nun entschieden hat (GCEA oder ADF#H), stimmt man die 1. bzw. 4. (die ,unterste' bzw. die ,oberste') Saite auf A. Die restlichen Saiten lassen sich dann folgendermaßen darauf abstimmen:




Greift man die 4. Saite im 2. Bund, erklingt der gleiche Ton, wie bei einer offen gespielten 1. Saite. (Sagen wir.. sollte erklingen).
Greift man die 2. Saite im 5. Bund, erklingt eben falls der gleiche Ton wie bei einer offen gespielten 1. Saite.
Greift man die 3. Saite im 4. Bund, erklingt der gleiche Ton, wie bei einer offen gespielten 2. Saite.
Greift man die 3. Saite im 9. Bund (nur bei bundreinen Instrumenten empfehlenswert), erklingt der gleiche Ton, wie bei einer offen gespielten 1. Saite.

b) Stimmen mit technischem Hilfsmittel (Stimmgerät)
Diese Möglichkeit ist relativ idiotensicher, bedarf aber eines ordentlichen Geräts. Ein solches dürfte es im Musikhandel ab etwa 12€ zu kaufen geben.

4.3 Die Saiten sind nicht stimmstabil! Was soll ich tun?!


Ja, es gibt dieses Phänomen, dass man seine Ukulele mit großer Sorgfalt sauber gestimmt hat, und nur ein Weilchen warten muss, um festzustellen, dass die Mühe scheinbar völlig umsonst war und sie so verstimmt ist wie zuvor.
Grund dafür sind die Materialeigenschaften von Nylon. Gerade frisch aufgezogene Saiten tendieren dazu, schnell wieder ihre Stimmung zu verlieren, sich offenbar auszudehnen und im Ton gewaltig abzusacken. Alles, was man dabei tun kann, ist, immer wieder hochzustimmen und Geduld zu wahren, vielleicht noch einmal überprüfen, ob (bei einfachen Mechaniken) die Schräubchen nicht zu locker sitzen (keine Gewalt anwenden!).
Spätestens nach ein paar Tagen sollte sich das Problem erledigt haben.

Weitere Gründe für mögliche ,Stimmungsschwankungen' der Ukulele sind starke Temperaturveränderungen. Wird das Instrument vom Warmen ins Kalte gebracht oder umgekehrt, wird es sich vermutlich ebenfalls stark verstimmen und einem nichts anderes übrig lassen, als die Veränderung manuell zu korrigieren.
Vorbeugen kann man allerdings hier ein wenig: Während eines unvermeidlichen Transports durch Kälte oder Hitze schützt ein guter Koffer o.ä. nicht nur vor Stößen, sondern bietet auch ein wenig Wärmeisolation.
Zu Hause sollte man es vermeiden, die Ukulele an Außenwände zu stellen oder zu hängen, und im Raum möglichst für eine gleichmäßige Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu sorgen.


und zu guter Letzt:
Zitat von: hoalohaDie Geschichte von der kleinen Uke  :D

Es war einmal eine wunderschöne kleine Ukulele mit nagelneuen Werkssaiten.
Doch die kleine Ukulele war sehr traurig, sie weinte bitterlich und rief:
,,Oh, was soll ich nur tun? Meine wunderschönen neuen Werkssaiten verstimmen sich immer wieder."
Dies hörte eine gute Ukulelenfee und sie hatte Mitleid mit der kleinen Ukulele.
,,Liebste kleine Ukulele, du must nicht traurig sein, das ist doch ganz normal.
Saiten müssen sich erst setzten und in dieser Zeit öfters nachgestimmt werden."
Edit: Anmerkung des Verfassers: evtl. die kleinen Schräubchen an den Stimmwirbeln vorsichtig etwas nachziehen
Die kleine Ukulele befolgte den Ratschlag der guten Fee und siehe da, schon nach ein paar Tagen
hielten die Saiten ihr Stimmung und die kleine Uke freute sich.

Nach ein paar Tagen war die kleine Uke jedoch wieder etwas deprimiert und rief nach der guten Ukulelenfee:
,,Liebe Ukulelenfee, ich habe andere Ukulelen gehört und irgendwie komme ich mir ziemlich dumpf vor. Was soll ich tun?"
Da antwortete die Fee:
,,Kleine Ukulele auch das lässt sich ändern. Dafür mußt du dich aber von deinen Werkssaiten trennen und dir bessere aufspannen.
Du wirst merken, daß du um einiges besser klingen wirst.
Jedoch beachte, auch Saiten die besser sind, müssen sich nach dem Aufziehen erst wieder setzen.
Das ist alles keine Hexerei."

Nachdem die liebe Fee der kleinen Ukulele erklärte, daß alle Sopran-Ukulelen nicht nur für ADFisH sondern auch für GCEA geeignet seien, war die kleine Ukulele überglücklich und die Fee gab ihr noch einen kleinen Tipp:
,,Solltest du noch weitere Fragen haben kleine Uke,
im Ukulelenforum sind so ziemlich alle Anfängerfragen des Öfteren schon behandelt worden.
Du must nur ein wenig suchen."

Daraufhin verschwand die liebe Ukulelenfee
und die kleine Ukulele fand im Ukulelenforum Antworten auf fast alle Fragen.

....und wenn sie nicht ins Eck gestellt wurde schrammelt sie noch heute.  ;)

Ukebass

#1
Hallo Sven,
hier zunächst nur eine Kleinigkeit: Deine einleitenden Wort stimmen nicht zum Inhalt (tausche \"Akkorde und TABs\" in \"Saiten\" ) ;)

Gruß Michael


RedPipe

Hallo zusammen,

sehr schönes Tutorial! Ich möchte meine Ukulele gerne auf adfish stimmen, traue mich aber nicht. Ich habe eine Tennesse Kilauea (35€ mit Tasche, da musste ich einfach zuschlagen) mit den mitgelieferten Saiten. Ich habe das Gefühl, dass die Saiten reißen, wenn ich noch weiter drehe. Die Spannung kommt mir schon bei einem halben Ton höher sehr stark vor. Kann man alle Saiten auf adfish stimmen, oder braucht man dafür einen speziellen Satz bzw. qualitativ hochwertige Saiten?

Kay

hm, an sich sollte das jeder satz abkönnen. allerdings sollte man bei einer ukulele in der preisklasse prinzipiell darüber nachdenken, die originalsaiten zu ersetzen, da es sich meistens um keine besonders hochwertigen handelt. funktionieren sollte das hochstimmen um einen Ton aber nach menschlichem ermessen schon.

wwelti

Hallo Redpipe,

Willkommen! Ich hoffe Du bist nicht enttäuscht, aber ich fürchte eine Tennessee Kilauea für 35 Euro+Tasche gar nicht so sehr ein Schnäppchen wie man meinen sollte. Ich habe schon verschiedenes von dieser Ukulele gehört, leider nicht nur Gutes. Es ist auf jeden Fall eine billig gemachte Laminat-Ukulele, die öfters mal auch durch Intonationsprobleme usw. negativ aufgefallen ist. In diesem Falle helfen auch gute Saiten nicht viel (was den Wohlklang angeht).

ADFisH-Stimmung sollten die Saiten auf jeden Fall aushalten (sonst sind sie eh kompletter Schrott ;) ). Außer Du hast Dich möglicherweise in der Oktave vertan.
Ich hatte hier:
http://freenet-homepage.de/wwelti/gcea.mp3
mal die Töne G,C,E, und A auf der Uke aufgenommen. Wenn Deine Uke genauso klingt (von der Tonhöhe her), sollte das Hochdrehen um zwei weitere Halbtöne kein Problem sein.

Viele Grüße
  Wilfried

RedPipe

Danke für die Antworten! Gute Idee, die Ukulelentöne als Audio online zu stellen. Da kommt so manche Erkenntnis, z.B. dass meine Ukulele einen ganzen Ton tiefer gestimmt war als das mp3 :mrgreen: Das was ich für adfish hielt, war in Wirklichkeit gceh  :oops: Meine Ukulele war also fbda.

Ich habe mich getraut und die Ukulele höher gestimmt (hat etwas in den Wirbeln geknarzt), also gceh, und siehe da, auf einmal kann ich Brodda Iz begleiten  :D (dank dem Video vom Gallier) . Deshalb wollte ich ja die höhere Stimmung. adfish lasse ich doch besser bleiben.

Ich habe mir heute daddario Saiten gekauft. Mal schauen, was sich aus der Kilauea rausholen lässt. Ich habe schon nach Bewertungen für diese Uke gesucht, aber nichts gefunden. Spiele jetzt ein halbes Jahr darauf und kann nicht klagen, kenne aber keinen Vergleich, ist meine erste Ukulele. Die dunkle Griffbrettlackierung habe ich an vielen Stellen schon \"abgespielt\". In diesem Tutorial bin ich auch darauf aufmerksam geworden, dass Ukulelen eine andere Wirbelmechanik haben als Gitarren. Die Kilauea hat eine schwere Gitarrenmechanik und ist dadurch sehr kopflastig. Nach 3 Sekunden sind die Töne verklungen (mit den original Saiten). Ich denke, langsam wird es wohl Zeit für ein Modell der gehobenen Preisklasse  8) . Mal ein bisschen im Forum stöbern, was man so spielt...

MicroMue

Wenn die Kilauea geeignet ist, dich zum Ukulelespiel zu bewegen, hat sie ihren Zweck vollständig erfüllt. Und für eine erste Ukulele ist sie um Längen besser, als die übliche Gewa Sunburst. Viel Spass beim Stöbern. Wenn dich der Floh einmal gebissen hat, lass alle Hoffnung fahren!

wwelti

Na gut, ich will mal nicht auf der Uke rumhacken, vielleicht ist sie ja ganz in Ordnung. Massivholzuken sind eine andere Klasse, dafür musst Du allerdings auch deutlich mehr bezahlen. Was bei vielen Billig-Instrumenten ein Problem ist, ist die Intonation (Bundreinheit) und Bespielbarkeit (Saitenlage, Schnarren, usw.). Wenn das alles in Ordnung ist lohnen sich auch bessere Saiten.

So, jetzt will ich den Thread hier mal nicht weiter vollspammen. Eigentlich geht\'s hier um Saiten. Meine Meinung welche Saiten wie gut sind habe ich übrigens mal hier kundgetan, in einem langen Posting als Punkt 5.): ... ok viele andere hatten auch ihre Meinung kundgetan :D
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=1627

Viele Grüße
  Wilfried

Bauschi

:\'( Hilfe, ich bin neu im Club und auch an der Uke (bisher nur Hausmannskost an der Gitarre)!
Ich habe mir vor ca. 3 Monaten ein Billigteil von Baton Rouge zugelegt, um zu testen ob das Spiel mir überhaupt spaß bereitet. Habe mitlerweile - weil es irren spaß macht- aufgerüstet und mir eine Uke der Firma Schneider-Zupfinstrumente zugelegt (war das einzig vernünftige, daß in unserer Gegend vor dem Kauf in die Hand genommen werden konnte).
Stimmung Sopran ADF#H.
Ich habe mich, vom Clubforum inspiriert (Aquila + Worth Strings), mal bei Uke24 nach neuen Saiten umgesehen.  Ich muß sagen, jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr! Es gibt da im Sopran und Konzertbereich so Dinger wei light klar, medium klar, medium LowG-klar, hard-klar, Lowg-klar, medium braun med. LowG-braun, oder Sopran LowG, konzert, konzert-lowG.
Also ich versteh nur noch Bahnhof, und weiß garantiert nicht mehr was ich mir für Saiten kaufen soll. Ich kann doch nicht alle einfach mal kaufen und ausprobieren!
Welcher qualifizierte Leser kann mir etwas Licht ins Dunkel bringen?

ukemouse

#10
Willkommen im Board Bauschi.

Bei den Worth Saiten bedeutet klar, daß es durchsichtige Saiten sind und braun sind eben braune. Das ist Geschmacksache was man nimmt. Light, med und hard soll die Stärke bedeuten, aber bei den Worth unterscheiden die sich nicht so doll. Nimm einfach med.
Was einem am besten liegt findet man sowieso erst nach einiger Zeit raus. Ich nehme am liebsten die Med braun.

Aquila sind weiße Nylgut-Saiten. Die sind etwas dicker als die Worth (Nylgut ist dicker als Flour Carbon)

Ich bevorzuge die Worth Saiten, aber auf Sopran nehme ich auch gerne Aquila. Was dir da klanglich am besten gefällt mußt du sowieso ausprobieren. Nur brauchst du nicht alle verschiedenen Worth testen. Aber Aquila und Worth unterscheiden sich schon.

Und bei den Worth sind pro Paket 2 Satz Saiten drin. Bei Aquila einer (das ist wegen dem Preis ja nicht unwichtig zu wissen)

MicroMue

Willkommen Bauschi,

du hast schon recht. Die Saitenfindung ist insbesondere bei Worth nicht ganz einfach.
Mein Rat lautet: Geh zu www.ukulele.de und kauf dir die RISA-Premium-Ukulelen-Saiten. Das sind im Wesentlichen Worth Brown medium Tenor-Saiten. Ist aber völlig egal, weil Sie für alle Mensuren ausgelegt sind. Ich benutze sie auch (unter anderem) und bin der Meinung, dass sie für den Otto-Normal-Ukulelisten eine vernünftige und ausgewogene Lösung in Sachen Klang und Bespielbarkeit darstellen, die zumindest bei mir bisher auf allen Ukulelen (Mahagonie, Koa, Fichte, Sopran und Concert) bisher funktioniert hat. Über Aquila und eine der tausend Unterarten von Worth-Saiten würde ich mir an deiner Stelle im Moment nicht den Kopf zerbrechen. Das sind zwar alles tolle Saiten, sie müssen aber zur konkreten Uke passen. Bei den RISA hast du meiner Meinung nach die Gewähr, dass du jedenfalls nicht völlig danebenliegen kannst.  ;)
Aber im Ernst, wenn du dich schon zwischen Aquila und Worth entscheiden  musst, reden wir bei \"danebenliegen\" ohnehin nur noch über Geschmacksfragen.

Gruß

MikroMü

Bauschi

#12
:lol: Habt Dank für die prompten Antworten.  

Es hat sich nun doch etwas LIcht am Firmament gezeigt. Ich werde nicht alle, aber doch ein paar Vorschläge testen. Wenn es soweit ist werde ich über meine Erfahrung berichten.

Das mit dem who is who-Bereich, wie Goschi vorgeschlage hat, ist eine gute Idee! Werde sie demnächst aufgreifen.

Meine Ukulele wurde gebaut von Schneider Bernd, 95111 Rehau (eigentlich Gitarrenbauer). Was ich absolut stark fand ist, das Herr Schneider aufgrund meiner Email-Fragen zur Uke mit Besaitung bei mir zurück rief, und ich ein längeres Gespräch mit ihm hatte. Die Ukulele ist in kompletter Handarbeit gefertigt, selbstverständlich aus Vollholz (Fichte) bestückt mit \"normalen\" Nylonsaiten. Er hat noch einige dieser Unikate. Interessant ist der Kopf mit Stimmechanik. Schlitze im Kopf mit einer Mechanik wie bei jeder Gitarre. Der Hals ist nicht flach gewölbt, sondern relativ stark gewölbt, und liegt wie ich finde super in der Hand. Preis der Uke war im Handel €149,00.

Übrigends war Bernd Schneider der Meinung, daß besser keine Carbon und Stahlsaiten aufgezogen werden sollen, da sie wenig Dehnfähigkeit haben und sich eventuell negativ auf Decke und Brücke auswirken könnten.

RedPipe

Bernd Schneider, spielt der nicht nebenbei in der Nationalelf? :P

ZitatEs ist auf jeden Fall eine billig gemachte Laminat-Ukulele, die öfters mal auch durch Intonationsprobleme usw. negativ aufgefallen ist. In diesem Falle helfen auch gute Saiten nicht viel (was den Wohlklang angeht).

Ich habe heute die daddario Saiten aufgezogen, und es macht sehr viel aus. Die Kilauea ist jetzt viel lauter und hat besseren Sustain.

Leider konne ich mich immer noch für keine \"echte\" Ukulele entscheiden. Am liebsten hätte ich die Kamaka sopran, aber ich traue mich nicht zu importieren :? . Mal schauen...

Bauschi

:mrgreen: Ich kenne Bernd Schneider zwar nicht persönlich, jedoch schliesse ich aus seiner Telefonstimme, dass er für Fussball in der Nationalmannschaft zu alt ist. Ausser es gibt sie mitlerweile als AH.

Aber Spass bei Seite, hat jemand Erfahrung mit Aquila Darmsaiten auf der Uke und würde diese weiterempfehlen?