pro und contra Youtube (Datenschutz)

Begonnen von taktlos, 23. Feb 2010, 12:22:32

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taktlos

Ich spiele seit einer geraumen Weile auf der Uke und habe mich auch schon manches Mal selbst gefilmt - in erster Linie, um meinen Fortschritt zu dokumentieren. Wirklich gut ist das zwar noch nicht, aber die Gemeinschaft hier im Forum (und nicht zuletzt solche Gemeinschaftsaktionen und/oder Wettbewerbe) animieren mich zunehmend, doch mal mein Geklampfe irgendwo hochzuladen. Bisher habe ich das noch nie gemacht.

Nun bin ich aber prinzipiell ziemlich skeptisch, wenn es an die Weitergabe meiner Daten und Offenlegen meines Surfverhaltens an internationale, besonders US-amerikanische, Multis angeht. Um Google komme ich mangels besserer Alternativen nun leider nicht herum. Aber muss es wirklich auch noch youtube sein? Mit der Anerkennung der \"Datenschutz\"-Richtlinien müsste ich dort jedes Recht auf informationelle Selbstbestimmung aufgeben.

Warum benutzt Ihr youtube? Nur, weil es die anderen auch tun? Weil Ihr damit die meisten Zuseher erreicht?
Weil Euch Privatheit im Netz egal ist oder Ihr eh nicht mehr glaubt, dass man noch irgendwas für sich behalten kann?
Ich würde mich über Eure Meinungen freuen!

Toll wäre es auch, wenn die, die youtube NICHT nutzen, auch sagen, warum. Und wie ist es mit Alternativen wie myvideo.de? Ist es eine Illusion, dass ein Anbieter, der dem deutschen Datenschutzgesetz unterliegt, da besser sein könnte? Der Anbieter sitzt zwar in Rumänien, scheint aber den deutschen Bestimmungen zu unterliegen. Trotzdem ist die Datenschutzinfo (wie immer) auch dort nur schwamming formuliert.
Wo liegen vielleicht sonst Vor- oder Nachteile von myvideo und anderen (was gibt\'s überhaupt noch für andere)?

-Jens-

Um Account-Informationen kommst du glaub nirgends mehr rum. Myvideo hat den Nachteil, dass ich mir erst aktive Werbung anschauen muss. Das ist schlimmer als persönliche Daten preiszugeben, die sowieso jeder kennt. (Ja, es ist eine Illusion, das dich das deutsche Datenschutzgesetz schützt).

Floyd Blue

Ich nutze YouTube, weil man da zur Zeit noch am gefahrlosesten Covers posten kann und weil es die populärste Plattform für solche Dinge ist. Würde ich nur Eigenkompositionen verbreiten wollen, könnte ich das leicht über meine eigene Websaeite realisieren.

YouTube gehört übrigens Google. Von daher gesehen kannst Du YouTube also genauso bedenkenlos (naja) nutzen wie Google. Sehr bedenklich, nicht?

Um Alternativen habe ich mich bisher nicht gekümmert.

UkeDude

#3
Zitat von: Floyd BlueIch nutze YouTube, weil man da zur Zeit noch am gefahrlosesten Covers posten kann und weil es die populärste Plattform für solche Dinge ist. Würde ich nur Eigenkompositionen verbreiten wollen, könnte ich das leicht über meine eigene Websaeite realisieren.

YouTube gehört übrigens Google. Von daher gesehen kannst Du YouTube also genauso bedenkenlos (naja) nutzen wie Google. Sehr bedenklich, nicht?

Um Alternativen habe ich mich bisher nicht gekümmert.

Stimme ich für mich voll und ganz zu.

Zitat von: taktlosDie Frage ist nur: wo hochladen? *grübel*
[size=8]Sorry für\'s OT, Fritz.[/size]

Da es sich hier um kein Urheberrechtsgeschützes Werk handelt (Fritz Erlaubnis vorrausgesetzt) kannst Du es bei jedem Webspace (box.net o.ä.) hochladen.

MicroMue

Es gibt keinen wirksamen Datenschutz. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern. Was wir zur Zeit (Facebook, ELENA, Krankheitsdaten von Arbeitnehmern, usw.) in der Presse erleben, sind die letzten Rückzugsgefechte einer überkommenen Vorstellung von Privatheit. Wenn du dein \"Recht auf informationelle Selbstbestimmung\" schützen möchtest, musst du konsequent jeden Lebensvorgang, der mit der Erhebung und Speicherung personenbezogener Daten verbunden ist, meiden.

taktlos

#5
Zitat von: Floyd Blue...YouTube gehört übrigens Google. Von daher gesehen kannst Du YouTube also genauso bedenkenlos (naja) nutzen wie Google. Sehr bedenklich, nicht?
in der Tat.

Zitat von: -Jens-Um Account-Informationen kommst du glaub nirgends mehr rum. Myvideo hat den Nachteil, dass ich mir erst aktive Werbung anschauen muss. Das ist schlimmer als persönliche Daten preiszugeben, die sowieso jeder kennt. (Ja, es ist eine Illusion, das dich das deutsche Datenschutzgesetz schützt)
Das mit der aktiven Werbung ist in der Tat nervig. Kommt zwar nicht bei allen Clips vor, aber da, wo es vorkommt, nervt es gewaltig.
Dass ich \"Account-Informationen\" beim Anbieter angeben muss, ist klar (und wohl auch verständlich). Mir geht es eher darum, in welchem Rahmen und Umfang die Daten weitergegeben werden. Klar ist unser Datenschutzgesetz unzureichend. Aber immerhin haben wir eins und es wird beständig daran gearbeitet. Irgendwie möchte ich mich nicht der Masse anschließen, die sich einfach mit dem Gläsern-Sein abfinden, weil sie sich machtlos fühlen. Vielleicht muss man das, wenn man so im Web mitmachen will. Aber vielleicht will ich das dann nicht.

Ich kann eben überhaupt nicht einschätzten, inwiefern youtube wirklich persönliche Informationen und Informationen über Surfverhalten oder Upload-Inhalten an Dritte weitergibt.
Ich möchte eben vermeiden, dass ich bei der nächsten Flughafenkontrolle auf internationalem Boden aus der Schlange gezogen werde, weil ich mir mal auf youtube Ausschnitte aus einer islamischen Predigt angesehen habe (nur mal so als - vielleicht/hoffentlich übertriebenes - Beispiel).


Zitat von: MicroMueEs gibt keinen wirksamen Datenschutz. Das ist bedauerlich, aber nicht zu ändern. Was wir zur Zeit (Facebook, ELENA, Krankheitsdaten von Arbeitnehmern, usw.) in der Presse erleben, sind die letzten Rückzugsgefechte einer überkommenen Vorstellung von Privatheit. Wenn du dein \"Recht auf informationelle Selbstbestimmung\" schützen möchtest, musst du konsequent jeden Lebensvorgang, der mit der Erhebung und Speicherung personenbezogener Daten verbunden ist, meiden.
Das klingt traurig. Sind wir denn wirklich schon so weit, dass der multinationale Überwachungsstaat vollkommen drauf sch**t, was der Bürger will?
Oder - vielleicht muss die Frage eher heißen:
\"Ist es uns wirklich schon so egal, wer was über uns weiß, dass wir uns überhaupt nicht mehr drum kümmern, geschweige denn, wehren?\"
In den 80ern ging man noch wegen der Volkszählung auf die Straße; heute postet jeder intime Details, Fotos und Videos in alle Welt, als gäb\'s kein Morgen.
Muss das wirklich so sein?

Earlyguard

Du musst bei der Anmeldung bei Diensten wie YouTube oder \"soziale Netzwerke\" ja keinesfalls echte private Daten angeben. Eine E-Mail-Adresse für den jeweiligen Zweck ist schnell erstellt, Deine Angaben zu Geburtsdatum, Namen und Anschrift sind ja keineswegs kontrollierbar. Unsere \"Pseudonyme\" hier sind ja ein gutes Beispiel für Anonymität im Netz (und trotzdem kennen wir uns irgendwie, hahaha)

Soweit ich weiss, verfügen einige Browser über einen \"Privatmodus\" - dann werden für die Zeit während dieser aktiv ist, auch keine Cookies usw. auf der Festplatte gespeichert (ich weiss aber nicht, ob damit alle \"Dienste\" wie YouTube und Co dann richtig funktionieren)

Viele Grüße
Thomas

Tiki

#7
deine ip wird immer erfasst, anonymität im internet gibt es nicht. es gibt nur solche, die über die möglichkeit verfügen, den nutzer über die ip zu ermitteln und solche, denen das nicht so leicht möglich ist. es gibt möglichkeiten, seine \"fußspuren\" im netz zu verwischen, beispielsweise indem man umwege über andere server macht und so seine ip verschleiert...

oder du machst dich mit deinem laptop auf die socken und lädst deine videos über irgendein ungesichertes wlan hoch :D

uschaurischuum

Zitat von: Tikideine ip wird immer erfasst, anonymität im internet gibt es nicht...

da kannte ich mal jemanden, der benutze so ein Tool, dass die IP ständig veränderte. Das ist schon irgendwie praktisch.
Für den Firefox gibt es ein Plug-in namens Customize Google, auch nicht übel. Ich selbst benutze einen Teil der schönen Sachen, die Google einem kostenlos zur Verfügung stellt, recht gerne...auch YT!

taktlos

#9
Zitat von: Tikideine ip wird immer erfasst, anonymität im internet gibt es nicht. ...
oder du machst dich mit deinem laptop auf die socken und lädst deine videos über irgendein ungesichertes wlan hoch :D

Tja, die IP ist ein Problem. Wenn man die verschleiern will, muss man einiges an Aufwand betreiben. Ich habe (bisher) nicht das Wissen dazu. Aber wenn Technik und Weltwirtschaft (das klingt vielleicht polemisch, aber wie soll ich\'s sonst ausdrücken) es erfordern, muss ich mir das wohl aneignen.

Der Weg könnte also heißen: bei youtube mit falschen Daten anmelden und dann mit verschleierter IP anmelden?
[size=8]Oder ich hole einfach das alte 56k-Modem aus\'m Keller und mache wieder Call-by-Call... :shock:[/size]

assel

Tor (http://de.wikipedia.org/wiki/Tor_%28Netzwerk%29) könnte eine Lösung sein, aber ich weiß nicht, wie sehr die Verschlüsselung auf die Geschwindigkeit geht, soll heißen, ob\'s eventuell zu langsam für Youtube wird.

Earlyguard

Naja, wenn man bei YouTube, Google und Co. \"gefakte\" Daten angibt, dann können die mit meiner IP auch nicht so viel anfangen. Die wollen ja mein Surfverhalten kennenlernen um mir dann darauf zugeschnittene Werbung anzeigen zu können. Und bei ADSL-Verbindungen wird zumeist auf dynamische IPs gesetzt. Das heisst, dass ich jedes Mal wenn ich mich mit dem Internet verbinde, eine neue IP zugewiesen bekomme.

\"Echte\" Anonymität gibt es in der Tat nicht. Aber ich hatte Deinen ersten Post so verstanden, dass es Dir um die Daten geht, die Du angibst wenn Du Videos veröffentlichen willst.

Viele Grüße
Thomas

Earlyguard

#12
Zitat von: Tikioder du machst dich mit deinem laptop auf die socken und lädst deine videos über irgendein ungesichertes wlan hoch :D

Das ist in der Tat eine gute Idee... :lol:
Allerdings werden z.B. E-Mail-Passwörter so dann auch unverschlüsselt und ungesichert übertragen. Die Eigentümer von solch ungesicherten WLAN-Netzen, sind dann eher wie Spinnen im Netz (doppelte Bedeutung, haha), die nur darauf warten, dass jemand über ihr Netz surft um (!) dann an ihre Daten zu kommen...  :roll:

taktlos

Zitat von: asselTor (http://de.wikipedia.org/wiki/Tor_%28Netzwerk%29) könnte eine Lösung sein, aber ich weiß nicht, wie sehr die Verschlüsselung auf die Geschwindigkeit geht, soll heißen, ob\'s eventuell zu langsam für Youtube wird.

Dankeschön, das schaue ich mir mal an. Auf den ersten Blick nicht ganz unkompliziert, aber das war ja zu erwarten.
 ;)

Krypt0nym

Ich nutze YouTube um

-anderen meine Cover oder Eigenkomponisationen zu zeigen
-bekannter zu werden
-und auch ab und zu einfach sinnlose Videos zu verbreiten und damit andere zu belustigen :D sprich auch mal zu entertainen.
-weil mit der Zeit immer mehr nachfrage entsteht (Abonnenten, Wünsche, Anregungen usw.)